Freitag, 6. April 2007

Januar 06 ...

Januar 06


In diesen Tagen geht er los; der Abriss des altehrwürdigen Mönchengladbacher Stadions, dem Gladbacher „Bökelberg“, geht nun wirklich in seine entscheidende Phase. Die Bagger sind angerückt, die Sprengung der Haupttribüne wird wohl in einem Monat vonstatten gehen.

Die Borussia ist schon seit der letzten Saison im neuen Schmuckkästchen im Borussiapark zuhause, und die Arena wurde von den Zuschauern angenommen, wie es sich kaum jemand hat träumen lassen. Die Saison läuft bisher recht gut und die Borussia steht auf einem gesicherten siebten Platz.
Da sollte doch eigentlich jeder Fan zufrieden sein. Die meisten sind es auch, doch ein paar Unverbesserliche trauern dem „guten alten Berg“ hinterher. Jenem alten Naturstadion, welches schon im Jahre 1919 eingeweiht und seitdem kontinuierlich auf- und ausgebaut wurde. Hier feierte die Borussia glanzvolle Siege und erlitt schreckliche Niederlagen. Teilweise wurde der Bökelberg sogar zu klein, sodass man umziehen musste und seine internationalen Spiele im Düsseldorfer Rheinstadion, welches auch nicht mehr existiert, austragen. Doch immer strahlte dieses Stadion einen unterschwelligen Glanz aus, eine mysteriöse Anziehungskraft ging von ihm aus. Nicht nur Borussenfans hielten es für ein ganz besonderes.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Das letzte Spiel auf dem altehrwürdigen Bökelberg fand im Frühjahr 2005 statt. Seitdem liegt die ehemals stolze Arena mehr oder weniger ungenützt da. Es fanden bis vor kurzem noch vereinzelt Führungen durch das „Allerheiligste“ statt, doch seit Anfang des Jahres ist auch dies passé. Das Stadion zerfällt, wird von der Natur, der es einst entrissen wurde, zurückerobert.

Es ist ein trauriger Moment, zu sehen, wie Moos über Treppen und Geländer wächst, wie der einstmals heilige Rasen zu einem Acker, von Maulwürfen und Löwenzahn durchsetzt, verkommt. Auch für denjenigen Fan, der sich inzwischen in der neuen Arena wohl und heimisch fühlt, sollte es ein Muss sein, noch einmal Abschied zu nehmen von einem großen Stadion.

Auch wenn es schmerzt die Stätte der frühesten Borussen-Stadion-Erfahrungen so „leiden“ zu sehen, ich war froh noch einmal zu sehen, wo ich so viel Spannendes, Aufregendes und Schreckliches gesehen habe. Ich habe den „Berg“ noch einmal besucht, ihn mir eingeprägt in seiner „fast“ Vollständigkeit und kann nun sagen:

Es ist schade, dass er stirbt; aber der Mythos wird weiterleben, er ist umgezogen …

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