Freitag, 6. April 2007

Die Hinterbliebenen

Die Hinterbliebenen

„Der König ist tot, …“ nun ja, tot ist er nicht, aber er spielt nicht mehr mit.

Michael Schumacher hat nach jahrhunderte langer Dominanz seine Spielwiese verlassen. Werden die Fans auch weiterhin zusehen, wie lustige bunte Autos in wilden Kreisen durch die Landschaft fahren, sich beizeiten von der Straße kegeln, ab und an zum tanken anhalten? Wird es die Fans noch interessieren, wenn am Ende, gesetzt den Fall ein Fahrer war schneller als seine Kollegen, einen Teller, eine Tasse, eine Blumenvase oder irgendetwas anderes zum Geschenk gemacht bekommt? Was wird aus den Duschen, vornehmlich mit perlenden Getränken, entweder mit oder, in islamischen Staaten, eher ohne Alkohol?

All diesen Spaß lässt sich der siebenfache Weltmeister jetzt entgehen. Vielleicht hat er einfach genug Geschirr gesammelt, vielleicht will er lieber mit Wasser duschen. Man weiß es nicht und es soll auch an dieser Stelle nicht interessieren.

Wichtig ist einzig, dass das Spektakel wieder losgeht. Die neue Saison steht an. Am kommenden Wochenende werden die Boliden erneut gestartet. Australien ist der Austragungsort des ersten Formel 1 Rennens nach Michael Schumacher.

Was wird sich ändern?

An erster Stelle sind natürlich die neuen Regeln zu beachten. Motoren müssen länger halten, dürfen sich nur noch ca. viermal so schnell drehen wie die eines Serienfahrzeugs, alle Autos fahren mit Reifen aus Brückensteinen.

Doch was ändert sich sonst durch den Abgang des großen Helden?

Einige Fahrer werden sich freuen, Schumacher war beileibe nicht bei allen Kollegen beliebt. Man erinnere sich nur an die Duelle mit Damon Hill, David Coulthard, Jaques Villeneuve, Mika Häkkinen, oder bisweilen auch mit dem eigenen Bruder. Michael Schumacher war teilweise rücksichtslos, wenn es darum ging seine Ziele durchzusetzen. Doch wahrscheinlich allein durch dieses Durchsetzungsvermögen, gepaart mit seinem grandiosen fahrerischen Können, war eine Karriere wie die seinige überhaupt möglich.

Und ganz sicher hat er durch seine Erfolge auch den Weg geebnet für inzwischen 4 deutsche Fahrer in der Formel 1.

So werden auch sicher eine Menge Piloten traurig sein, dass seine aktive Laufbahn beendet ist. Der Chef vom Ganzen, Bernie Ecclestone, wird sicher auch betrübt sein, schließlich bricht ihm ein ganz wichtiges Zugpferd für seine Rennserie weg.

Am schlimmsten trifft es aber wohl die Millionen von Fans in und um Bergheim, in ganz Deutschland und wahrscheinlich auch auf der ganzen Welt. Sie verlieren ihr Idol, ihren Stern, teilweise hat man den Eindruck, ein Lebensinhalt geht verloren. Die Trauer war groß, als der „Schuminator“ sein Kariereende verkündete. Es liefen die Tränen in Strömen, viele waren schlichtweg geschockt. Doch, die Show muss weitergehen.

Es liegt nun am Rest der Rennbrüder die Serie am Leben zu erhalten oder sie erneut mit selbigem zu füllen.

Die Chance ist da. Schließlich haben sich in den letzten Jahren ernsthafte Konkurrenten für das „Denkmal“ Schumacher heraus kristallisiert. Man nehme nur den jüngsten Weltmeister aller Zeiten, Fernando Alonso, man denke an Kimi Raikkönen, der direkte Nachfolger im roten Renner, der „kleine“ Schumacher ist auch ein großer Publikumsmagnet, so wie die große Anzahl an jungen Talenten in mehr oder weniger konkurrenzfähigen Autos.

Die Formel 1 hat ihren König verloren, gleichwohl es wird ihr Schaden nicht sein.

Michael Schumachers Einstieg in die fahrerische Rente kann der versammelten Fahrerschaft sogar gut tun, schließlich können sich die Fans jetzt neu verteilen, neue Idole finden und diesen zujubeln.

Es wird ein Spaß werden, dessen bin ich mir sicher. Also, Ladies and Gentlemen, please start your engines…!

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