Freitag, 18. Mai 2007

Vom Double in die Vergessenheit?

Vom Double in die Vergessenheit?

Als Timo Hildebrand den Entschluss fasste, fortan nicht weiter für den VfB Stuttgart spielen zu wollen, schien ihm das sicher eine gute Idee zu sein. Stuttgart war noch weit ab von allen derzeitigen Meister- oder gar Doubleträumen und bewegte sich im sicheren Mittelfeld.

Nachdem er schon einmal lange gepokert hatte und dann doch, man munkelt wegen mangelnder Angebote, beim VfB blieb, scheint es nun, als habe Hildebrand erneut ein kleines Problem mit der Vereinssuche.

Angeblich ist sein Vertrag mit dem spanischen Top-Club und Champions League Aspiranten FC Valencia längst in trockenen Tüchern. Hildebrand selbst sagt dazu: „Mit dem neuen Verein kann nichts mehr schief gehen.“

Doch nun tauchen Gerüchte auf, wonach Valencia mit seinem derzeitigen Torhüter, dem ehemaligen Nationaltorhüter Spaniens, Santiago Canizares, noch eine weitere Saison plant. Aufgrund der derzeitigen großartigen Leistungen sicher kein Wunder, aber dennoch blöd für die deutsche Nummer 2.

Laut der spanischen Zeitung „Marca“ und einem lokalen Radio Sender, welcher auf den schönen Namen „Cadena Ser“ hört, soll Hildebrand nun zunächst für ein Jahr verliehen werden, um dann erst ab der übernächsten Saison für die Spanier das Tor zu hüten.

Infolge dessen darf man sich wohl fragen, welcher Verein es sich leisten kann und will, einen solchen Torwart lediglich für eine Saison auszuleihen. Die sportliche Perspektive scheint nicht besonders gut zu sein.

Dumm gelaufen für einen ambitionierten Torhüter wie Hildebrand, der in Stuttgart inzwischen die Teilnahme an der Champions League sicher hätte und, mit entsprechenden Verstärkungen versehen, mit diesem Team in Europa durchaus eine Rolle spielen könnte.

Es steht zu befürchten, dass sich Hildebrand in der kommenden Saison in den Niederungen, im besseren Fall im Mittelfeld, des spanischen Profifußballs wieder finden wird.

Nun mag der geneigte Fan fragen, was dagegen spräche, den Torhüter für eine Saison an Stuttgart zu verleihen.

Ganz einfach: ein Schäfer spricht dagegen.

Nachdem der Abgang Hildebrands sicher war, kümmerte sich Stuttgarts emsiger Manager Horst Held, seines Zeichens noch sehr neu im Geschäft, aber mit einem durchaus „glücklichen Händchen“ versehen, um die Nachfolge des scheidenden Nationaltorhüters. Und er sicherte sich und dem VfB sehr bald die Dienste des „noch Nürnbergers“ Rafael Schäfer, welcher auch schon des Öfteren am Dunstkreis der Nationalmannschaft geschnuppert hat und zu den Top-Schnappern der deutschen Liga gehört.

Diesen kann und will der VfB nun nicht ins zweite Glied zurück versetzen, so dass für Hildebrand die Tür zur europäischen Spitzenliga, zumindest mit dem Team, welches mit seiner Hilfe gerade auf dem Weg ist, die beiden wichtigsten deutschen Titel ab zu räumen, verschlossen ist.

Man darf gespannt sein, wohin der Weg eines der größten deutschen Torwarttalente führt.

Gönnen mag man ihm sicher die Spitzenklasse. Dennoch scheint im Augenblick so einiges ungewiss.

Wollen wir nicht hoffen, dass sich Timo Hildebrand ein weiteres Mal verzockt hat…



Sebastian Derix für www.footage-magazin.de

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